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Musikbespiele (externe Links): Jarocho (flott, Karibikküste) - Ranchera (melancholisch)
Durch die Halbinsel Yucatán nach Chichén Itza
Stichpunkte Tagebuch: Bus nach Ciudad del Carmen am Golf von Mexico. Ticket mit Platznummer, dort sitzt aber schon jemand mit gleicher Platznummer, mir wird anderer Platz zugewiesen, dort sitzt auch schon jemand, muss aber weichen, steigt aus, will sich beschweren. – Fähre über den Río Grijalva bei Frontera, Passagiere müssen Lancha nehmen, dessen Besitzer kommt nach einer halben Stunde und ist offensichtlich betrunken, doch auf dem auch schwankenden Boot merkt man es dann nicht so sehr. - Kleine und größere Teppiche von Wassserpflanzen treiben träge auf dem Fluss, es heißt sie seien von Afrika herübergebracht worden und hätten sich sprunghaft vermehrt. - Lerne blonde Mexikanerin kennen, ihr Blond ist wohl echt, denn ihr kleiner Junge ist auch blond. Ihre Großeltern kamen aus Kuba. Ihr Mann ist „abgehauen“. Lancha 6 Pesos, die Flasche Bier am anderen Ufer kostet ebenso viel. Gespräch mit mexikanischer Familie, Deutsche würden Mexikaner gut behandeln, US-Amerikaner seien hochnäsig. - Bald darauf eine weitere Fähre hinüber nach Ciudad del Carmen über die Öffnung der großen Laguna del Términos zum Golf von Mexico. Delfingruppe in einiger Entfernung , Mexikaner erzählt, wenn sichtbar, gäbe es keine Haigefahr.
Ciudad del Carmen liegt auf einer langen Barriereinsel der Lagune. Hotel Zacarías, Zimmer mit Ventilator und Balkon, Blick auf Zócalo-Plaza. Es ist Sonntag und unten spielt eine Kapelle in der Rotunde. Drum herum gehen Mädchengruppen untergehakt in einem äußeren Kreis, im inneren junge Männer in Gegenrichtung, einige winken oder rufen den Mädchen zu. Interessante Kontaktbörse. Zumindest gewinnen alle einen Überblick über "Angebot und Nachfrage". Kapelle macht Pause |
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Fahrt im ADO-Bus nach Mérida. Bald nach C. del Carmen wieder eine Fähre über den nördlichen Lagunenzugang. Vor und hinter Champotón verläuft die Straße oft nur wenige Meter vom Ufer entfernt, meist schmaler Sand- und Steinstrand, das Meer ist spiegelglatt, keine einzige Welle, hellgrünes Wasser, kaum Palmen, ab und zu eine Schilfhütte, einige Fischerboote, auch Einbäume, kaum Menschen und das über zig Kilometer.
Mérida für zwei Nächte. Erst Hotel San José, primitiv, kein Fenster, es riecht unangenehm. Gut, dass ich ein sauberes Leinenlaken mit mir führte, das ich bei Bedarf über den oberen Teil der Zudecke legen konnte. Wechsel ins Hotel Arco, mit 150 Pesos teuer, aber Deckenventilator, Dusche, sauber. Nachmittags noch nie erlebter Wolkenbruch, wahrlich wie aus Kübeln. Kreuzungen im Nu unter Wasser, aber Rinnsteine sinnigerweise oft 40 cm hoch, vielleicht noch aus Kolonialzeit. Unerträglich heiß, man möchte an jeder Straßenecke etwas trinken. Viele Milkshakes: u.a. Guanábana con leche, grünlich, mamey con leche, rötlich, horchata de arroz, süßer Reisgeschmack. - Hängematten-Angebot in jeder Breite: für eine Person (económico für 125 Pesos, comfortable für 180). Die Ehe-Hängematten (matrimonial) natürlich besonders breit, aber die aus Baumwollnetzen nehmen zusammengelegt besonders wenig Platz ein. Ob sie wirklich das Eheglück begünstigten oder eher luftige Klaustrophobie? Ich kaufte eine und schickte sie im Paket über den großen Teich. Meine spätere Ehefrau verweigerte aber hartnäckig sogar eine hängende Probenacht.
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Der Fahrer des Busses nach Chichén Itza gab wortlos einen symbolischen Vorgeschmack auf die Maya-Ruinen. Er hatte ein längliches, braun gebranntes und markantes Gesicht mit Adlernase und durchdringenden Augen, wie der Adel auf alten Maya-Wandgemälden. Unerträgliche Hitze trübte die Besichtigung. Immerhin bestieg ich schwitzend wie ein Bulle die Paramide des Kukulkán (links), alle 365 Stufen hoch, jede Stufe ein gefühlter Kalendertag - die Rache der Maya und ihres Schlangengottes (links unten). In der grünalgigen Cenote (rechts unten), ein Yucatán-typischer fast kreisrunder "Erdfall", wurden später hunderte von Opfergaben und 50 Skelette geborgen, wohl Chac, dem Regengott, geweiht. Genug der Gottheiten und lieber ein erfrischendes Getränk an der Durchgangstraße. - Ich wollte weiter, es ging nur in Etappen bis Chetumal. Erst Station Valladolid, dann Carrilo Puerto, dann Chetumal spät am Abend. - Tags darauf dann Absprung nach Belize.
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Die Schädelmauer. Hier wurden die Köpfe von Geopferten zur Schau gestellt.
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